EKG bei Angina pectoris(Registrierung im Anfall!)
- muldenförmige oder deszendierende
ST-Senkung
- T-Abflachung oder T-Negativierung
Þ I, (II), aVL, V4-V6 (Linkstyp)
Þ (II), III, aVF, V4-V6 (Steil-, Rechtstyp)
- selten ST-Hebung
- meist unterscheidet sich das
Anfalls-EKG jedoch nicht vom Ruhe-EKG im beschwerdefreien Intervall
Perikarditis(besser:
Perimyokarditis)
akutes Stadium:
Folgestadium:
chron. konstriktive Perikarditis:
|
Belastungs-EKG bzw. Ergometrie
Indikationen bzw. "Was kann
die Ergometrie leisten?"
1. Nachweis bzw. Ausschluß
einer KHK bei normalem oder nicht eindeutig pathologischen Ruhe-EKG
2. Bestimmung der Leistungsfähigkeit/Leistungsgrenze
- bei Herzgesunden,
z.B. bei Sportlern, zu Tauglichkeitsuntersuchungen etc.
- bei Patienten
mit KHK, Herzfehlern, Kardiomyopathien (z.B. zur Feststellung des Schweregrades)
- als Verlaufskontrolle,
z.B. nach Revaskularisation (PTCA oder Bypass-Op) oder in der Rehabilitation
nach Herzinfarkt
3. Beurteilung belastungsinduzierter
Herzrhythmusstörungen bzw. Erfolgskontrolle einer antiarrhythmischen
Therapie
4. Beurteilung der Herz-Kreislauf-Regulation
unter Belastung (RR- und HF-Verhalten, z.B. "Belastungshypertonus")
Kontraindikationen
- erhebliche Beeinträchtigung
des kardiopulmonalen Systems
- schwere Herzinsuffizienz
- floride Endo-, Myo-, Perikarditis
- schwere Arrhythmien
- Thrombosen, Thrombophlebitis (ggf. Z.n. Lungenembolie)
- schwere Hypertonie (Ruhe-RR >180/110 mmHg)
- schwere Infektionen
- ...
- instabile Angina pectoris bzw.
schwere stabile Angina pectoris
- Frühphase nach akutem Myokardinfarkt
(ca. erste 4-6 Wochen)
- Herzwandaneurysma
- SA- oder AV-Block II-III°
- höhergradige ventrikuläre
Rhythmusstörungen
- hämodynamisch relevante
Vitien (insbes. höhergradige Aortenstenose, Mitralstenose oder
Mitralinsuffizienz)
Digitalis, ß-Blocker usw. möglichst vorher absetzen!
Nicht pathologische Befunde
1. keine ST-Senkung, T-Welle normal
2. isoelektrisches T bei nicht
pathologischer ST-Strecke
3. abgeflachtes T bei nicht pathologischer
ST-Strecke
4. T gering negativ bei nicht pathologischer
ST-Strecke
5. rasch aszendierende ST-Senkung
(r-Typ), T normal oder abgeflacht
6. Verschwinden vorbestehender
Herzrhythmusstörungen unter Belastung
Pathologische Befunde
1. horizontale ST-Senkung >0.2mV,
T biphasisch
2. deszendierende ST-Senkung, T
negativ
3. ST-Hebung >0.1mV
4. langsam aszendierende ST-Senkung
(s-Typ,
80ms nach dem J-Punkt >0.2mV)
5. J-Punkt-Senkung >0.2mV
6. Negative U-Welle
7. Herzrhythmusstörungen
Þ SVES >5/min, Polytopie, intermittierende absolute Arrhythmie
mit Vorhofflattern/-flimmern, SVT
Þ komplexe VES (Couplets, Triplets, Salven, VT, Kammerflimmern)
Þ SA-/AV-Blöcke II./III. Grades
Þ Leitungsstörungen (Schenkelblöcke)
Worauf desweiteren zu achten
ist:
1. Umstellungsreaktion beim
Aufsetzen
Þ
Besonders bei schlanken, hochgewachsenen Jugendlichen findet sich beim
Lagewechsel vom Liegen (Ruhe-EKG-Schreibung)
zum Stehen/Sitzen
(Umsteigen
aufs Ergometrie-Fahrrad) manchmal eine deutliche HF-Zunahme und eine
T-Abflachung/-Negativierung
in den posterolateralen Ableitungen (II, III, aVF, V4-6)
Þ
Unter Belastung (ab ca. 100 bis 150W) Aufrichten der T-Welle und
i.allg. normales Ergometrie-Ergebnis
ÞBeurteilung:
Umstellungsreaktion bei vegetativer Dystonie
2. Dauer bis zur vollständigen
Rückbildung der unter Belastung auftretenden Veränderungen
Þ
Es gilt folgende Faustregel: Je länger die ST-T-Veränderungen
oder Herzrhythmusstörungen nach Beendigung der Belastung
anhalten, desto
ausgeprägter die zugrundeliegende, organische Erkrankung und desto
sicherer die Diagnose. (et vice versa)
ÞBeispiel:
Viele funktionelle/vegetative EKG-Veränderungen verschwinden innerhalb
der ersten Erholungsminute, während
ischämisch
bedingte Veränderungen erfahrungsgemäß mindestens 3-4 Minuten
persistieren (häufig sogar 7-15min).
3. Spätreaktionen
Þ
Neuauftreten oder Verstärkung bestehender ST-T-Veränderungen
nach längerer Erholungszeit (erfahrungsgemäß nach der
3-4
Minute)
ÞUrsache:
Unter Tachykardie bei Belastung noch ausreichende Koronardurchblutung gewährleistet
(Sauerstoffbilanz weitgehend
ausgeglichen).
In der Erholungsphase rascher HF-Abfall, so daß das Sauerstoffangebot
schneller absinkt als der Sauerstoffbedarf. Das
Myokard geht
daraufhin eine Sauerstoffschuld ein, die zu den Erregungsrückbildungsstörungen
führt.
Beispiel: Belastungs-EKG bei RIVA-Stenose