Die Lehren des Wesirs Ptahhotep gehören zu den intellektuellen Meisterleistungen des Alten Ägypten. Selbst nach nunmehr 4000 Jahren haben sie nicht ihre Gültigkeit verloren, auch wenn für die eine oder andere Maxime eine neuzeitlichere Analogie gefunden werden muß.
Der Urtext ist leider nicht überliefert, aber es existieren mehrere "Kopien" bzw. Abschriften aus späteren Dynastien, die sich zum Teil deutlich unterscheiden. Die beiden ältesten wurden in der 12. Dynastie verfaßt, "modernere" Versionen sogar erst im Neuen Reich. Ob das Original, wie im Wortlaut angegeben, bereits in der 5. Dynastie verfaßt wurde, ist bisher nicht klar. Die Ägypter datierten Texte des häufigeren vor, um deren Bedeutung zu unterstreichen. Sicher ist jedoch, daß der unten aufgeführte Hieroglyphentext in Mittelägyptisch geschrieben ist, aber auch viele altägyptische Sprachelemente enthält. Selbst die beiden Neufassungen aus der 12. Dynastie unterscheiden sich wohl erheblich, so daß dies eventuell auf Verständnisschwierigkeiten des Altägyptischen bzw. auf Anpassungen an die neue Sprachstufe zurückzuführen ist.
Die hier dargestellte Fassung zeigt einen Auszug aus dem Papyrus Prisse. Das hieratische Original wurde zuvor bereits in Hieroglyphen transkribiert. Einige Beispiele innerhalb des Textes sollen einen Eindruck von der "Hieroglyphen-Schreibschrift" geben. Die entsprechenden Textpassagen sind dann dunkelblau (bzw. rot für die "Überschriften") unterlegt.
Versuchen Sie doch selbst einmal, dem Hieratischen anhand der
Hieroglyphen zu folgen. Aber aufgepaßt: Das Hieratische wird von
rechts
nach links gelesen, während die Hieroglyphen hier zur besseren
Übereinstimmung mit der Übersetzung von links nach rechts
geschrieben sind.
Vielen Dank an "Tuthmosis III." (C.W.) für die Übersendung
der Hieroglyphen-Vorlage!
sbAyt
nt jmj-rA-njwt TAtj ptH-Htp
Die Lehre des Stadtverwalters und
Wesirs, Ptahhotep,
xr
Hm=f nsw-bjtj (jssj)| anx Dt r nHH
unter
seiner Majestät, dem König von Ober- und Unterägypten, Isesi
(Anm.:
Djedkare - Isesi, 5.Dyn., ca. 2388-2356 v.u.Z.), möge
er leben für immer und ewig.
jmj-rA-njwt
TAtj ptH-Htp Dd=f
Der Stadtverwalter und Wesir, Ptahhotep,
er sagt:
jty
nb=j tnj xpr jAw(t) hAj
"Oh Fürst, mein Herr! Das
Greisenalter kommt, das Alter ereilt mich.
wgg
jw jHw Hr mAw
Die Altersschwäche kommt,
die kindliche Unbeholfenheit erneuert sich.
sDr.n=f
(m) Xrd(w) ra nb
Er lag wie in der Kindheit den
ganzen Tag.
jrtj
nDsw anxwj jmrw
Die Augen sind schwach und die
Ohren taub geworden,
pHtj
Hr Ao n wrD-jb=j
die Kräfte schwinden unermüdlich.
rA
gr n mdw.n=f
Der Mund schweigt, er sprach nicht
(mehr).
jb tmw n sxA.n=f sf
Der Verstand ist am Ende und kann sich an gestern nicht
erinnern.
os mn.n=f n Aww
Der Knochen schmerzte schon lange.
bw-nfr xpr m bw-bjn
Das Gute wird zum Schlechten.
dpt nbt Smtj
Jeder Geschmack ist dahin.
jrt jAw n rmT bjn
m jxt nb.t
Das, was das Alter für die Menschen tut, ist schlecht
in jeder Hinsicht.
fnD DbA n ssn.n=f
Die Nase ist verstopft, sie atmete nicht (mehr).
n tnw aHa Hmst
Schwierig ist das Stehen und Sitzen.
wD.t(w) n bAk-jm jrt mdw-jAwj
Man befehle meiner Wenigkeit, einen "Stab des Alters"*
zu ernennen.
* ein Titel; besonders der Sohn als Stellvertreter und
Amtsnachfolger des Vaters
jx Dd=j n=f
Ach, ich sage zu ihm
mdw sDmyw
das Wort der Autoritäten,
sxrw jmjw-HAt pAw sDm.n
nTrw
und die Ratschläge der Vorfahren, die (noch) die
Götter erhörten.
jx jr.t(w) n=k mjtt
Ach, möge man für Dich dasselbe tun
dr.tw Snw m rxyt bAk
n=k jdb.wj
und möge das Leid der Untertanen vertrieben werden,
auf daß die Beiden Ufer (=Ägypten)
Dir dienen."
Dd
jn Hm n nTr pn sbA r=k sw r mdt Xr-HAt
Gesagt durch die Majestät
dieses Gottes: "Erziehe ihn Dir zu dem, was gesagt wird von Beginn an.
jx jrj=f bjAw n msw wrw
Ach, er wird ein Vorbild sein für die Kinder der
Großen.
ao sDm jm=f mtrt-jb nb Dd
n=f
Möge das Hören in ihn
eintreten und jedes Mahnwort, was ihm gesagt wird.
nn msy sAj
Kein (Neu)Geborener ist weise.
HAt-a m Tsw n mdwt nfrt
Ddt n jrj-pat HAtj-a jt-nTr mry-nTr
Anfang der Sprüche der schönen Rede (=Weisheiten),
die gesprochen werden vom Erbprinz, Gaufürsten, Gottesvater und Geliebten
des Gottes,
sA smsw nsw n Xt=f jmj-rA-njwt
TAtj ptH-Htp
dem ältesten, leiblichen Königssohn, Stadtverwalter
und Wesir, Ptahhotep,
m sbA xmw r rx
um die Unwissenden zum Wissen zu unterweisen:
r tp-Hsb n mdwt-nfrt
Aufzählung der schönen Rede (=Weisheiten)
m Axt n sDm.tj-fj m (w)ggt
n ntj r tht st
zum Nutzen für den, der hören wird, und zum
Schaden für den, der davon abweicht.
Dd jn=f xr sA=f
Gesagt durch ihn zu seinem Sohn:
m aA jb=k Hr rx=k
Sei nicht arrogant/hochmütig auf Dein Wissen!
m mH-jb=k Hr-ntt tw m rx
Vertraue nicht darauf, daß Du ein Wissender bist.
nDnD r=k Hna xm mj rx
Berate Dich mit dem Unwissenden wie auch dem Wissenden.
n jn.tw Drw Hmt
Die Grenzen der Kunstfertigkeit sind unerreichbar.
nn Hmww apr Axw=f
Es gibt keinen Künstler, dessen Fertigkeit komplett
ist.
dgw md.wt-nfr.t r wAD
Versteckt sind Weisheiten besser
als grüner Stein (=Malachit),
(Will heißen: Weisheiten
sind schwerer zu finden als Edelsteine.)
jw gm.t(w)=s m-a Hmwt Hr
bnwt
man findet sie aber bei den Frauen
auf dem Mühlstein!
jr gm=k DAjsw m At=f
Wenn Du findest ein Gegenüber bei seinem Handeln,
xrp-jb m jor r=k
ein Entschlossener, der höher ist (im
Rang) als Du,
xAm awj=k Xms sA=k
beuge Deine Arme und beuge Deinen Rücken!
m TA-jb=k r=f
Sei nicht anmaßend gegen ihn!
nn rmn.n=f n=k sanD=k Dd
bjn
Nie wird er gleichgestellt sein zu Dir! Vermeide, Schlechtes
zu sagen!
m tm xsf sw m At=f
Widersetze Dich ihm nicht bei seinem Handeln!
njs.t(w)=f m xm jxt pw
Man rufe ihn, wenn man ein Unwissender ist in einer Sache.
rmn.n DAr-jb=k aHaw=f
Deine Selbstbeherrschung wiegt seinen Reichtum auf!
jr gm=k DAjsw m At=f
Wenn Du findest ein Gegenüber bei seinem Handeln,
mjtw=k ntj m rmnw=k
ein Dir Gleichgestellter, der Deinen Rang hat,
dd=k xpr jor=k r=f m gr
laß ihm zuteil werden Deine Tugend durch Schweigen,
jw=f Hr mdt bjnt
wenn er Schlechtes sagt.
wr wfA jn sDmyw
Groß wird der Vorwurf der Autoritäten (gegen
ihn) sein,
rn=k nfr m rx n wrw
(während) Dein Ruf gut ist in der Meinung der Großen.
jr gm=k DAjsw m At=f
Wenn Du findest ein Gegenüber bei seinem Handeln,
m Hwrw n js mjtw=k
ein Schwacher, der Dir nicht gleichgestellt ist,
m Ad-jb=k r=f xft Xss=f
sei nicht gewalttätig gegen ihn, nur weil er schwach
sein möge.
jmj sw r tA xsf=f n=f Ds=f
Lasse ihn am Boden, denn er bestraft sich selbst.
m wSd sw r jsy jb=k
Rede ihn nicht an, um Dein Herz zu erleichtern.
m ja-ib n ntj xft=k
Wasche Dein Herz nicht an demjenigen, der da vor Dir
ist.
osn pw HDDw Hwrw-jb tw
Es ist schlimm, den Schwachen zu schädigen,
r jr.t ntt m jb=k Hwj=k
sw
(nur) um das zu machen, was Du denkst. Du schlägst
ihn
m xsf n wrw
durch die Ablehnung der Großen.
jr wnn=k m s n Hmsw
Wenn Du ein Mann unter Speisenden bist,
r st xAwt wr r=k
an einem Platz eines Tisches, (bei jemandem,) der höher
(im
Rang) ist als Du,
Ssp djt=f dj.w r fnD=k
nimm entgegen, was er gibt und was vor Deine Nase gesetzt
wird.
gmH=k r ntt m-bAH=k
Blicke auf das, was vor Dir ist und
m stw sw m gmH aSA
durchbohre ihn nicht mit zahlreichen Blicken!
bwt-kA pw wdt jm=f
Es ist abscheulich, ihn damit herauszufordern.
m mdw n=f r jASt=f
Sprich nicht zu ihm, bis daß er ruft.
n rx.n.tw bjn.t dj Hr-jb
Man weiß nicht, ob man Unangenehmes
in den Mittelpunkt stellt.
mdw=k xft wSd=f tw
Sprichst Du, wenn er Dich anredet,
jw Ddt=k r nfr Hr-jb
wird Dein Gesagtes schön im Mittelpunkt sein.
jr wnn=k m s n ao
Wenn Du ein Mann des Vertrauens bist,
HAbw wr n wr
geschickt vom Großen zum Großen,
mtj Hr od HAb=f tw
sei sorgsam -(weshalb) er Dich schickt-
jrj n=f wpwt mj Dd=f
und erfülle für ihn den Auftrag, wie er es
sagt(e).
aHAt m sDw
Hüte Dich vor Verleumdung
m mdwt skntj wr n wr
und mißliebigen Worten eines Großen gegen
einen Großen!
ndr mAat m sn=s
Halte fest an der Wahrheit, nicht übertritt sie!
n wHm.t js jaw n jb
Eine Beschimpfung ("herzbefreiende Rede") werde nicht
wiederholt!
m mdwj rmT nbt wr ktt
Sprich nicht über alle Leute, groß und klein,
bwt-kA pw
denn es ist abscheulich.
jr
wnn=k m sSmy
Wenn Du ein Leitender bist,
hr
sDm=k mdw sprw
erhöre geduldig die Worte
des Bittstellers!
m
gnf sw r skt Xt=f
Weise ihn nicht ab, bis daß
er alles ausgesprochen hat, was ihn bedrückt,
m
kAt.n=f Dd n=k st
und was er gedachte, Dir zu sagen.
mr
Xr-jw jat jb=f
Der Bedrückte ("Opfer der
Ungerechtigkeit") wünscht mehr seinen Geist zu reinigen,
r
jr.t jjt.n=f Hr=s
als daß getan wird, weswegen
er gekommen war.
jr
jrj gnw(?) sprwt jw Dd.tw
Wenn ... (nicht erfüllen?)
... die Bitte, dann sagt man:
jw
tr r-m th=f st
"Weshalb weicht er davon ab?"
nn
sprt n=f nbt Hr=s m xprt=sn
Nicht alles, (worum) man Dich bittet,
wird deswegen erfüllt werden (müssen),
snaa-jb
pw sDm nfr
jedoch ist es beruhigend für
das Herz, wohl angehört zu werden.
jr
mr=k swAH xnms
Wenn Du wünschst, eine
Freundschaft aufrechtzuerhalten,
m
Xnw ao=k r=f m nb m sn m xnms
wo Du auch eintrittst als Herr,
als Bruder, als Freund,
rA-pw
r bw nb ao=k jm
oder an jedem Ort, dort wo Du eintrittst,
aHAt
m tkn m Hmwt
hüte Dich davor, Dich den
Frauen zu nähern!
n
nfr n bw jrw st jm
Es ist nicht gut für einen
Ort, dort wo es getan wurde,
n
spd n Hr Hr pxA st
und es ist nicht günstig für
den ("das Gesicht"), der es eröffnet.
jw
ngb.tw s xA r Axt n=f
Es wurden 1000 Männer abgelenkt
vom Nützlichen (für sie),
At
ktt mjtt rswt
für einen kleinen Augenblick
wie im Traum,
jw
pH.tw mwt Hr rx st
denn der Tod kommt, (wenn jemand)
es erfährt.
Ts
pw Xs stj xfty
Es ist eine gemeine Tat, den "Gegner"
zu erschießen.
pr.tw
Hr jrt=f jb wjn=f
Wenn man hinausgeht, um es zu tun,
das Herz wird es zurückweisen.
jr mr=k nfr sSm=k
Wenn Du wünscht, Deine Führung sei gut,
nHm.tw m-a Dwt nbt
befreit von allem Bösen,
aHAt Hr sp n awn-jb
dann hüte Dich vor dem Laster der Habgier.
xAt pw mrt nt bTw
Sie ist eine Krankheit ohne Heilung!
n xpr n ao jm=s
Nichts gibt es, um aufzutreten gegen sie!
jw=s sjbt jtw mwwt Hna snw
nw mwt
Sie ...???... Väter, Mütter
sowie die Brüder der Mutter.
jw nS=s Hmt TAy
Sie bringt Frau und Mann auseinander,
pA-wt
pw bjnt nbt
sie ist ein Verband alles Schlechten,
arf pw n xbdt nbt
sie ist ein Sack von allem Hassenswerten.
wAH s aoA=f mAat
Der Mann wird verschont, der in Redlichkeit und Gerechtigkeit
ist,
Sm r nmtt=f
der seinen Weg geht.
jw=f jr=f jmt-pr jm
Er macht dort sein Testament,
nn
wnyt awn=jb
doch
der Habgierige hat kein Heiligtum.
jr
jor=k grg=k pr=k
Wenn Du erfolgreich bist und einen
Hausstand gegründet hast,
mr=k
Hmt=k m Xnw
dann liebe Deine Frau innig ("im
Innern").
mH
Xt=s Hbs sA=s
Fülle ihren Bauch, kleide
sie ein ("bekleide ihren Rücken").
pXrt
pw nt Haw=s mrHt
Salböl ist ein Heilmittel
für ihren Körper!
sAw-jb=s
tr n wnn.t=k
Erfreue sie, solange Du lebst ("die
Zeit Deiner Existenz"),
AHt
pw Axt n nb=s
(denn) sie ist ein nützlicher
Acker für ihren Herrn.
jr wnn=k s jor
Wenn Du ein hochrangiger Mann bist
Hms m sH n nb=f
und sitzt in der Ratsversammlung Deines Herrn,
sAo-jb=k r bw-jor
konzentriere Dich auf das Wichtigste!
gr=k
Ax st r tftf
Dein Schweigen, es ist hier nützlicher als Verwirrung!
(falsches
Determinativ?)
mdy=k rx.n=k wHa=k
Sprich (nur), (wenn) Du weißt, daß Du (das
Problem) verstehst.
jn Hmww mdww m sH
Nur Kundige sollten im Rat sprechen,
osn mdwt r kAt nb.t
(denn) Reden ist schwieriger als jede Arbeit!
jn wHaw=s ddt=s r-xt
Nur der, der es versteht, wird die Leitung haben.
("Es ist der, der versteht, der es unter die Leitung
stellen läßt.")
jr aA=k m-xt nDsw=k
Wenn Du von hohem Range bist, nachdem Du arm warst, ("nach
Deiner Armut")
jr=k jxt m-xt gAwt
und Du Dir etwas geschaffen hast nach dem Mangel
tp jm m njwt rxt n=k
dort in der Stadt, die Dir bekannt ist,
m sSAw xprt n=k xntw
im Gegensatz zu dem, was Dir früher geschah.
m kfA-jb=k Hr aHa=k
Dann sei nicht verschwenderisch mit Deinem Besitz,
xpr n=k m rdjw nTr
denn er ist Dir entstanden als Gottesgabe.
nn tw HA ky mjtw=k
Verstecke Dich nicht ("Sei nicht") hinter einem anderen,
der Dir gleichgestellt ist
xpr n=f mjtt jrj
und dem dasselbe geschehen ist.
Xms
sA=k n Hrj-tp=k jmj-rA=k n pr-nsw
Beuge Deinen Rücken vor Deinem
Vorgesetzten und Deinem Vorsteher des Königshauses,
wnn
pr=k mn Hr xwt=f
und Dein Haus wird bleiben unter
seinem Schutz.
DbA=k
m st jrj
Dein Lohn ist der entsprechende
Platz.
osn
pw jtnw m Hrj-tp
Es ist schlimm, im Widerspruch
mit dem Vorgesetzten zu stehen,
anx.tw
tr n sft=f
denn man lebt die ganze Zeit von
seiner Nachsicht.
n xAb n oaH n kft=f
Es krümmt nicht den Arm ("die Schulter"), wenn man
ihn (als Grußgebärde)
enthüllt.
jr sDm=k nn Dd.n=j n=k wnn
sxr=k nb r HAt
Wenn Du auf das hörst, was ich Dir sagte, dann wird
jede Deiner Angelegenheiten vorwärts gehen.
Ax sDm n sA sDmw ao sDm
m sDmw
Nützlich ist das Hören für einen Sohn,
der hört. Wenn das Hören in den Zuhörer eintritt,
xpr sDmw m sDmj
wird der Zuhörer zum Richter.
nfr sDm nfr mdwt
Ist das Hören gut, dann ist auch die Sprache gut.
sDmw nb Axt Ax sDm n Sdmw.
Jeder Zuhörer ist ein Nutzen und nützlich ist
das Hören für den Zuhörer.
nfr sDm r ntt nb xpr mrwt
nfrt
Besser ist das Hören
als alles, denn es entsteht eine wahre Liebe.
nfr.wy Ssp sA Dd jt=f
Wie schön ist es, wenn ein Sohn annimmt, was sein
Vater sagt,
xpr n=f jAwt Xr=s
(denn) darunter entsteht für ihn das Alter (???).
mrrw nTr pw sDm n sDm n
msDDw nTr
Geliebt von Gott ist der, der hört. Wer nicht hört,
der wird von Gott gehaßt.
jn jb sxpr nb=f m sDm m
tm m sDm
Es ist das Herz, das
seinen Herrn zum Hören bringt oder dazu, mit dem Hören aufzuhören.
anx wDA snb n s jb=f
Leben, Heil und Gesundheit des Mannes sind sein Herz.
jn sDmw sDm Dd mrr sDm pw
jr Ddwt
Es ist ein Zuhörer, wer das Gesagte hört. Aber
wer das Hören liebt, der ist es, der das Gesagte vollbringt.
nfr.wy sDm sA n jt=f
Wie schön ist es, wenn der Sohn auf seinen Vater
hört
rsw.wy Ddj n=f nn
und wie froh ist (jemand), dem dieses gesagt wird:
sA an=f m nb sDm
"Der Sohn ist sympathisch, ein Herr des Hörens."
sDmw Ddw n=f st mnx=f m
Xt
Der Zuhörer, zu dem dies gesagt wird, ist vortrefflich
im Leib
jmAxy xr jt=f
und ein Ehrwürdiger vor seinem Vater.
jw sxA(w)=f m rA n anxw
Seine Erinnerung ist in der Sprache der Lebenden,
ntjw tp(jw) tA wnnt=sn
die auf der Erde sind und sein werden.
Papyrus BM 10435+10371, British Museum, London