89j. Patn., Schenkelhalsfraktur nach Sturz in der Häuslichkeit
Auswertung
- großes Artefakt in Extremitätenableitungen
- Sinusrhythmus
- Vorhoffrequenz 115/min
- Linkstyp
- Zeiten: P 0,10s PQ 0,22s
QRS 0,14s QT 0,54s
Formveränderungen + Rhythmus:
- QRS-Verbreiterung mit M-förmiger
Deformierung in V1-V3, Verspätung des oberen Umschlagpunktes, plumpe
breite S-Zacken in I, aVL, V5/6
- Verlängerung der AV-Überleitungszeit
mit Ausfall einzelner Kammeraktionen (2:1- bzw. 3:1-Überleitung)
Diagnose
1. kompletter Rechtsschenkelblock
2. AV-Block II° Mobitz (2:1
bis 3:1)
Das EKG stammt von der selben Patientin
wie in Fallbeispiel 18. In Zusammenschau dieser
beiden Befunde kann von einer Schädigung beider Tawara-Schenkel sowie
der AV-Überleitung ausgegangen werden, was die Diagnose des "inkompletten
trifaszikulären Blockes" erlaubt.
Die Gefahr für die Patientin
besteht daher in der Entwicklung eines totalen AV-Blocks mit symptomatischer
Bradykardie. Der o.g. Sturzunfall könnte bereits durch ein derartiges
Ereignis hervorgerufen worden sein.
Aus prognostischer Sicht war somit
die Indikation zur Implantation eines Schrittmacher-Aggregates gegeben: